August 3, 2021

Wirbelsäule – Probleme, Beschwerden und Behandlungen

erklärt durch Dr. Reinhard Schmidt

Fast jeder Mensch erleidet im Laufe seines Lebens Beschwerden in der Wirbelsäule. Sehr oft wird die Wirbelsäule als eine einfache eben Säule betrachtet, obwohl dies biomechanisch nur ein Teil ihrer Funktion ist. In Wahrheit ist es ein hochkomplexes System und in den verschiedenen Abschnitten auch den unterschiedlichen Anforderungen angepasst. Dementsprechend groß sind die Möglichkeiten der Schmerzprobleme (z.B. Cervalgie, Cervikobrachialgie, Dorsalgie, Lumbago, Lumbalgie, Lumboischialgie, etc.)

Am häufigsten wird jedoch der Wirbelsäulenschmerz durch die Facettengelenke vermittelt. Denn diese haben als echte Gelenke auch entsprechende Strukturen und Nervenendigungen.

Entscheidend für eine erfolgreiche Therapie ist das Auffinden der gestörten oder der geschädigten Struktur. Davon abhängig können Mobilisationen (langsame Verbesserungen der Beweglichkeit), Manipulationen (ähnlich wie chiropraktische schnelle Impulse) oder Infiltrationen Abhilfe schaffen.

Bei gereizten Facettengelenke spielt die ultraschallgezielte Infiltration derselbigen eine zunehmende Rolle.

In der Halswirbelsäule kann es traumatisch – oft durch ein Peitschenschlagsyndrom / Whiplash Injury – zu Zerrungen (Distorsion), Bandeinrissen (Läsion), Bandscheibenverletzungen (z.B. Protrusion) bis hin zu Wirbelkörperbrüchen (Frakturen) kommen. Am häufigsten sind jedoch chronische Abnützungen wie Spondylarthrosen, Osteochondrosen, Spondylosen, etc..

In der Brustwirbelsäule finden sich oft blockierte Segmente, die die Beweglichkeit einschränken können. Diese sind durch manuelle Behandlungen gut zu therapieren.

In der Lendenwirbelsäule findet man im höheren Alter osteoporotische Wirbelkörpereinbrüche (meist Impressionsfrakturen) und im jüngeren Alter oft funktionelle Beschwerden (Kreuzschmerzen, etc.). Eine Sonderheit stellen das echte Wirbelgleiten (Sponylolyse, Anterolisthesis vera) und das chronische Wirbelgleiten (Anterolisthese, Retrolisthese) dar. Hier ist auch in den meisten Fällen eine konservative Therapie Erfolg versprechend. Nur in Ausnahmefällen muss eine operative Versorgung angedacht werden.

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